Carnifex—Tour 2008 - 2024, Tickets, Konzerte, Interviews

CARNIFEX gehören für mich, genauso wie schon etliche Releases vor ihnen, zu einer Veröffentlichungsphase von Victory Records, die ich nicht nachvollziehen kann. Früher konnte man sich auf die Qualität der Bands verlassen, die das Chicagoer Label herausbrachte. Heute ist von Emo bis zu Death Metal alles vertreten. Leider geht das zu Lasten der Qualität und so ballern auch CARNIFEX zwar mächtig, aber komplett stumpf ihre Interpretation von Death Metal durch die Boxen. Abwechslung: Fehlanzeige, immer voll auf die Zwölf, von den deprimierenden Texten mal ganz abgesehen. Was für eine langweilige halbe Stunde, das haben hunderte andere Bands schon weitaus besser gemacht. (4)

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CARNIFEX

Hell Chose Me

Die Zahl gesichtsloser Deathcore-Kapellen ist Legion, CARNIFEX schrammen nur haarscharf an diesem vernichtenden Urteil vorbei, weil sie „DEATH“ groß schreiben und „core“ klein, soll heißen auf „Hell Chose Me“ regiert technischer Death Metal amerikanischer Prägung, Langweiler-Zusammenbrüche und Stakkato-Griffbett-Onanie halten sich im überschau- und -hörbaren Rahmen, während die Roland 808 exzessiv eingesetzt wird und gehörig im Untergrund rumst.

CARNIFEX ragen vor allen Dingen deshalb aus der Masse heraus, weil sie einigermaßen in der Lage sind, Songs zu schreiben und nicht genretypisch mit Ach-was-sind-wir-tolle-Musiker-Attitüde Parts aneinander kleistern, die ums Verrecken nicht zusammenpassen, ohne die nächste überflüssige gegatete Breakdown-Stakkato-Bridge zu bemühen.

Auf „Hell Chose Me“ hingegen ist alles im Fluss, brutal und kompakt, auch wenn eine Langzeitwirkung der Songs eher fraglich ist.

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CARNIFEX

Until I Feel Nothing

Wie manch andere Brutalo-Metal-Platte beginnt auch diese mit einem symphonischen Fragment, obendrein mit einem atonalen, was mich als Liebhaber der Neuen Musik anfangs aufhorchen ließ. Leider geht es nach diesen wenigen Sekunden der Innovation stetig bergab.

Zählte der Vorgänger „Hell Chose Me“ noch zu meinen Favoriten 2010, so werde ich den Verdacht nicht los, dass das damals überschüssige und halbgare Songmaterial postwendend nachgeschoben wurde.

Hinzu kommt ein recht unausgewogenes Klangbild, beispielsweise sind die Gitarren zu weit hinten und klingen relativ lasch, da können die (durchgehend getriggerten) Drums auf Dauer ordentlich nerven.

Nie zuvor hat ein Albumtitel meinen Eindruck treffender wiedergegeben.

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CARNIFEX

Necromanteum

Seitdem der Hypetrain abgefahren ist, gibt es im Deathcore selten noch echte Überraschungen. CARNIFEX gehören jedoch nicht dazu. Die Band um Scott Lewis veröffentlicht seit 2009 kontinuierlich ihre Alben und bleibt dabei stets ihrem Genre treu. Falls man auf ihrem neunten Werk tatsächlich eine Weiterentwicklung ausmachen möchte, fallen die symphonischen Elemente auf. Diese rückt die Band deutlich stärker als in der Vergangenheit in den Fokus. Dies ist jedoch kein neues Phänomen in dem Genre, denn gerade LORNA SHORE haben mit ihrem letzten Album den Maßstab gesetzt. Was bleibt, sind eingängige und hochwertige Songs wie „Crowned in everblack“ oder „Heaven and hell at once“. Obwohl die Produktion üblicherweise drückend und brachial ist, versuchen CARNIFEX nicht, alles mit Lautstärke zu übertönen, sondern lassen den Instrumenten Raum zum Atmen. Am Ende präsentiert sich ein solides Album, das sich nahtlos in die Diskografie von CARNIFEX einfügt, jedoch in Bezug auf Brutalität oder Innovation keine neuen Maßstäbe setzt.