Channel 3—Tour 2009 - 2016, Tickets, Konzerte, Interviews

Auf einem gewissen Hannoveraner Label, das rein zufällig im gleichen Ort ansässig ist wie das jetzige Label, erschien anno '94 die Live-CD der CA-Punklegende CHANNEL THREE, deren Gitarrist Jay Lansford damals schon lange in Hannover wohnte. Mike Magrann (Vocals) und Kimm Gardner (Gitarre) wurden extra für ein paar Shows eingeflogen, Jenz Gallmeyer von GIGANTOR spielte Bass und Re-/G-Force-Boss Tilo trommelte. Auch wenn man in dieser Besetzung vorher nie gespielt hatte, so kannten eben auch die beiden Deutschen alle CH3-Songs in- und auswendig und so entstand dieser exzellente Livemitschnitt einer der besten Bands, die damals auf Posh Boy veröffentlicht hatten. Unter den 15 Songs sind natürlich alle Hits, wie etwa „Wet spots", „Mannequin", „I got a gun" und „Manzanar". Jetzt gibt's endlich die Platte auch auf Vinyl, was den Vorteil hat, dass man das Ding kaufen kann, ohne jenes gewisse Label zu unterstützen. Und sowieso ist Vinyl cooler. 6/10

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Ox Fanzine #49 als PDF

CHANNEL 3

s/t CD

Kein Witz, kein lahmer Rip-Off: die echten CH3 sind zurück! Mit einem komplett neuen Album und zumindest zwei Mann von der Originalbesetzung, als da wären: Sänger Mike Magrann, der auch Gitarre spielt, sowie Gitarrist Kim Gardener, der auch singt. Was Alf Silva (Drums) und Anthony Thompson (Bass) vorher gemacht haben, weiß ich freilich nicht. Nicht dabei ist auf jeden Fall Jay Lansford, denn die neuen CH3 sind eine aktive Band und Hannover, seit einer halben Ewigkeit Wohnsitz von Jay, ist weit von L.A. Und während das Live-Album, das 1994 in Hannover eingespielt wurde (kürzlich auf Re-Force als LP veröffentlicht) Ergebnis einer einmaligen Aktion war, sind CH3 jetzt „back for real". Klar sind sie älter geworden, aber nur unwesentlich schwächer als der '82er Klassiker „Fear Of Life". Die Gitarre darf auch mal surfig rumjanglen, der Drummer haut unterdessen mächtig rein und der zweistimmige Gesang ist kraftvoll, aber nicht wirklich grölig. CH3, die vor Jahren mal auf Posh Boy eine „Komplette Diskographie"-CD mit dem Titel „The Skinhead Years" veröffentlichten, sind dabei die Verbindung zwischen britischem, hymnischem Streetpunk/Oi! à la COCK SPARRER mit klassischem Früh-Achtziger SoCal-Punkrock des Kalibers ADOLESCENTS oder CIRCLE JERKS. Und so ist ihr neues Album weder ein halbgares Aufkochen einer ach so glorreichen Vergangenheit noch der Anspruch, etwas Neues und Originelles zu machen, sondern einfach ein rundum schönes Album, das den Scheiben ihrer besten Schüler, der GENERATORS, in nichts nachsteht (34:15) 8/10

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Ox Fanzine #49 als PDF

CHANNEL 3

I've Got A Gun / After The Lights Go Out CD

Ein absolutes Muss in jeder Platten-Sammlung, die in Sachen frühen L.A.-Punkrocks auf Vollständigkeit besteht, sind die Releases von CH3. Für mich definieren sie zusammen mit CIRCLE JERKS und ADOLESCENTS den sowohl aggressiven wie melodiösen südkalifornischen Punkrock-Sound der frühen Achtziger, als Robbie Fields Posh Boy-Label und Rodney Bingenheimers Radioshow das Maß aller Dinge waren. Gegründet wurde die Band 1980 von Mike Magrann und Kimm Gardener, und 1981 erschien dann die erste 12", ein Jahr später das Debütalbum "Fear Of Life", 1983 dann der "I've Got A Gun"-Longplayer und wiederum ein Jahr später die dritte LP, "After The Lights Go Out". Das zweite und das dritte Album wurden nun von Captain Oi! im Doppelpack veröffentlicht und um fünf Bonustracks ergänzt. Unter denen finden sich auch die beiden ewigen CH3-Überhits "Manzanar" und "Mannequin" ("I've got a gun" und "You make me feel cheap" sind ja sowieso enthalten), so dass diese CD mit den ausführlichen Linernotes sowie allen Texten im Booklet als Quasi-Best Of-Zusammenstellung durchgehen kann und eine gute Alternative zu "The Skinhead Years" darstellt. CHANNEL 3, die noch bis Ende der Achtziger aktiv waren, 1994 eine Reunion-Show in Deutschland (Ex/Noch-Mitglied Jay Lansford lebt seit langem in Hannover) spielten und 2002 ein rundum gelungenes neues Album auf Dr. Strange veröffentlichten, wurden mit ihrer Mischung aus dem klassischen frühen UK-Punksound à la CLASH und 999 und dem ungestümen, jugendlichen SoCal-Punk zu Wegbereitern eines Sounds, der später von den GENERATORS und FACE TO FACE aufgegriffen wurde: Allerbester Gute-Laune-Punkrock mit kurzen, prägnanten, auf den Punkt gespielten Aggro-Hymnen eben. (60:50) (9)

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Ox Fanzine #72 als PDF

CHANNEL 3

One More For All My True Friends

Anfang der Achtziger waren CHANNEL 3 alias CH3 aus Cerritos eine der mitreißendsten Bands im Großraum Los Angeles, Zeit- und Szenegenossen von unter anderem ADOLESCENTS, CIRCLE JERKS, YOUTH BRIGADE und BLACK FLAG. Robbie Fields von Posh Boy "entdeckte" die zu Beginn noch recht brav aussehenden Boys aus Suburbia, nahm sie unter Vertrag, und sie wurden in der Folge zu einer der bekannteren und beliebteren Punkbands jener Zeit, vor allem in LA, aber auch im Rest der USA und im begrenzten Umfang auch in Europa. In dieser Doku hier erzählen die Bandgründer Kimm Gardener und Mike Magramm die ganze Geschiche ihre Band, von den Teenie-Band-Anfängen in der elterlichen Garage über das erste Airplay durch Rodney Bingenheimer und die ersten Konzerte in L.A. mit massiver Polizeigewalt über die ersten Touren bis hin zu den ersten Auflösungserscheinungen und dem Wandel zu einer eher lahmen Hardrock-Band Mitte der Achtziger- und letztlich der Reunion und der Gegenwart, denn das letzte (sehr gute!) Album erschien ja erst 2002 auf Dr. Strange. Unterlegt sind die Geschichten von Kimm und Mike durch Fotos von damals und aktuelle Konzertmitschnitte, und als Bonus auf der DVD gibt es auch noch ein komplettes (aktuelles) Konzert aus "Alex's Bar" in Long Beach (liegt auch als separate Live-CD bei) sowie Aufnahmen von Target Video von 1982. Ein spannendes Portrait einer grandiosen Band (wer kennt nicht "I got a gun", "You make me feel cheap", "Manzanar", "Mannequin" oder "Wetspots"?), Pflichtstoff für jeden California-Punkrock-Fan, eine handwerklich sehr gut gemachte Doku. (8)

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Ox Fanzine #78 als PDF

CHANNEL 3

A Home For The Homeless

„Singles 2005-2015“ ist dieses Album untertitelt, und was von der Beschreibung her nach einer klassischen 7“-Zusammenstellung klingt, ist unterm Strich dann eigentlich doch ein neues Album, irgendwie.

2012 erschien auf Hostage Records die „Land Of The Free/Make It Home“-7“, die ersten neuen CH3-Aufnahmen seit einem Jahrzehnt. Als Bonus lag eine Download-Card bei, mit der man sich sieben weitere Songs runterladen konnte.

2 plus 7 macht 9 und damit fast ein Album – mit dem Titeltrack der 2014 erschienenen „History“-7“ (Hostage) sind es zehn. Daraus hat nun Wanda Records ein neues CHANNEL 3 Album gemacht, ein legitimes und mit der Band abgestimmtes Projekt und das letzte Album, 2002 auf Dr.

Strange erschienen, hat endlich einen Nachfolger bekommen. Mit Mike Magrann (vocals, guitar) und Kimm Gardner (guitar) sind zwei aus der Besetzung, die die Band 1980 in Cerritos, South Los Angeles gründeten, bis heute dabei, und im Gegensatz zu vielen anderen Bandlegenden jener Jahre haben CH3 eigentlich immer live gespielt, in verschiedener Besetzung, oft auch mit ihrem schon ewig in Deutschland lebenden Drummer Jay Lansford.

Im Vergleich zu ihren Orange County-Kollegen jener Jahre war der CH3-Sound immer schon England-lastiger, und das hat sich auch mit den neuen Aufnahmen nicht geändert. Zwar ist die Produktion nicht die allerbeste, aber Songs wie „One more for all my friends“, „Make home“ oder „Little things“ rufen definitiv die Erinnerung an Überhits wie „Manzanar“ oder „You make me feel cheap“ hervor.

Apropos: Maria Montoya-Kaye singt bei „Little things“, jene Dame, die noch ein Mädchen war, als sie damals die Duettpartnerin bei „You make me feel cheap“ gab. Alles in allem ein solides Spätwerk in schöner Ausstattung, inklusive Textblatt.

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Ox Fanzine #124 als PDF

CHANNEL 3

Put ’Em Up

Ende 2015 erschien auf Wanda Records „A Home For The Homeless“, ein mit „Singles 2005-2015“ untertiteltes CH3-Album, und was von der Beschreibung her nach einer klassischen 7“-Zusammenstellung aussah, erwies sich unterm Strich dann eigentlich doch als neues Album, irgendwie.

2012 war auf Hostage Records die „Land Of The Free/Make It Home“-7“ erschienen, die ersten neuen CH3-Aufnahmen seit einem Jahrzehnt, und als Bonus lag eine Download-Card bei, mit der man sich sieben weitere Songs runterladen konnte.

Mit dem Titeltrack der 2014 erschienenen „History“-7“ (Hostage) wurden zehn Songs daraus, woraus Wanda Records, wie ich damals schrieb, so was wie ein neues CHANNEL 3 Album gemacht hatte.

Davor war das letzte Album 2002 auf Dr. Strange erschienen. Mike Magrann (voc, gt) und Kimm Gardner (gt), die die Band 1980 in Cerritos, South Los Angeles gründeten, sind als Ur-Mitglieder bis heute der Kern der Besetzung, neuester Zugang ist seit Anfang 2017 Drummer Nick Manning.

Kurz darauf wurde dieses „richtige“ neue Album in Angriff genommen, im Racket Room in Santa Ana, mit dem immer wieder mal als CH3-Drummer aushelfenden Jay Lansford, der schon zur Frühzeit auf Posh Boy mit der Band arbeitete.

Die Band sieht ihr Album als Kommentar zur „fearful post-Trump apocalyptic era“ und bringt die Aussagen der Songs mit den Worten „We don’t understand it either, but perhaps these guitars will help us explain“ auf den Punkt.

In „The god that you deserve“ rechnen sie mit religiösen Fanatikern ab, in „Take me to your leader“ scheint es um devote Trump-Fans zu gehen, in „She never wanted it this way“ um zerstörte Träume – ein nachdenkliches, aber auch wütendes Album.

Unter den zehn Songs sind zwei, drei schwächere, weil für meinen Geschmack zu langsame Nummern, ansonsten schaffen es CH3 leidlich gut, an ihre Klassiker der frühen Achtziger anzuschließen, ähnlich wie ADOLESCENTS, auf einem Level mit GENERATORS – und ungleich packender als der lahme, alte Hund Mike Ness mit seiner Schlafwagencombo.